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Heilpädagogische und therapeutische Angebote

Der Heilpädagogisch-Psychologische-Fachdienst hat eine systemisch und lösungsorientierte Ausrichtung, der den Bedarfen und Anforderungen einer innovativen Jugendhilfeeinrichtung entspricht. Die Möglichkeit, ohne Wartezeit und aufwendiger Bürokratie für die jungen Menschen in der Einrichtung heilpädagogische, therapeutische oder beratende Unterstützung zu leisten, ist ein Alleinstellungsmerkmal, das einer langen Tradition folgt.

Für Kinder aus den Regionen Osterholz und Tenever, die nicht über die Einrichtung betreut werden, bieten wir Teile dieser Angebote auch an. Ansprechpartner*in ist dann das Amt für Soziale Dienste. Kindergärten und Schulen können die Kleingruppenangebote buchen, abgerechnet wird dann über die Fachleistungsstunde.

Die fachliche Unterstützung der Mitarbeiter*innen und der Teams erfolgt durch eine systemische Fallberatung / Fallsupervision, die durch erfahrene Fachkräfte angeleitet wird. Eltern-Kind-Interaktionen, Begleitung in der Beratung der Herkunftsfamilie sowie die Unterstützung und Nachbereitung in und von Krisen gehören ebenfalls dazu. Seit dem Zusammenschluss der Einrichtungen steht nun zusätzlich noch ein Team von Dipl.-Psycholog*innen zur Verfügung, die mit speziellen Aufgaben vertraut sind.

Speziell für Kinder und Jugendlichen bieten wir folgende Angebote an: 

In einigen Gruppen arbeitet die Heilpädagog*in in der Gruppe und kann so im Gruppenalltag Impulse und Unterstützung direkt vor Ort anbieten. Unsere Angebote orientieren sich nach den Bedarfen und Standorten der jeweiligen Gruppen und können voneinander abweichen.

Der Heilpädagogisch-Psychologische-Fachdienst besteht aus einem Team von erfahrenen Fachkräften unterschiedlicher Berufsgruppen. Dipl.-Psycholog*innen, Dipl.-Kunsttherapeut*innen, Sozialarbeiter*innen BA und MA und Behindertenpädagog*innen mit Wissen über die Bedeutung des kindlichen Spiels, Erkenntnissen der Entwicklungspsychologie, Bindungstheorien und Traumapädagogik arbeiten eng zusammen. In regelmäßigen Fallvorstellungen und Supervision werden die Fälle besprochen und reflektiert.

Sie verstehen sich als Schatzsucher*innen verborgener kindlicher Ressourcen. Durch die Arbeit können gerade für die traumatisierten Mädchen und Jungen spezielle Schutzräume, unabhängig und unbelastet von alltäglichen Erwartungen und Anforderungen des jeweiligen sozialen Umfeldes geschaffen werden. Dabei kann auf speziell eingerichtete Räumlichkeiten und Material, als auch auf die Möglichkeiten der tiergestützten Pädagogik zurückgegriffen werden.

Diagnostik

Bei allen neu aufgenommenen Kindern und Jugendlichen des teilstationären und stationären Bereichs wird eine Eingangsdiagnostik durchgeführt. Die Gespräche mit einer Fachperson außerhalb des pädagogischen Rahmens bietet den Kindern, Jugendlichen und Eltern die Möglichkeit, den Blick zu erweitern. So können die am Hilfeprozess beteiligten Personen Zielvorstellungen entwickeln, die sich die Stärken und Fähigkeiten der Klient*innen zu Nutze machen, um gemeinsam in kreativer und lebendiger Weise zu Lösungen zu gelangen. Der Einsatz von projektiven Testverfahren und unterschiedlichen Methoden der Ressourcendiagnostik haben sich bewährt. Bei Bedarf kann eine Leistungsdiagnostik mit der K-ABC durchgeführt werden.

Heilpädagogische Einzelmaßnahme mit Methoden der systemischen Kreativen Kindertherapie und Elementen der heilpädagogischen Spieltherapie

Für die pädagogischen Gruppen besteht die Möglichkeit, eine Heilpädagogische Einzelmaßnahme als zusätzliches Angebot für einzelne Kinder zu beantragen. Es wird sich an der Kreativen Kindertherapie orientiert, in der die Kinder als Expert*innen für ihr Leben und somit auch für das Finden von Lösungsideen betrachtet werden. Im therapeutischen Prozess werden die verborgenen Ressourcen und Potentiale wiederbelebt und die natürlichen kindlichen Fähigkeiten von Anfang an genutzt. Auch Elemente der Heilpädagogischen Spieltherapie werden angewandt. Hier hat das Kind die Möglichkeit, sich im Spiel mit seinen Themen auseinander zu setzen, Erlebtes zu verarbeiten und neue Lösungswege im geschützten Rahmen zu erproben.

Psychologische Beratung und Offene Sprechstunde

Für Kinder und Jugendliche aus der Einrichtung besteht die Möglichkeit, dass diese Beratungsangebote auch aus eigenem Antrieb in Anspruch nehmen. Das Ziel ist in der Regel eine Stabilisierung und / oder eine Vermittlung an niedergelassene Psychotherapeut*innen.

Kunsttherapeutische und Kunstpädagogische Angebote im Einzelsetting und Kunstprojekte im Gruppensetting

Die Kunsttherapie bietet jungen Menschen die Möglichkeit, sich im Tun, prozessorientiert mit eigenen Themen und Problemstellungen auseinander zu setzen. Die Kinder und Jugendlichen können dabei einen unmittelbaren Zugang zu sich selbst finden und Selbstwirksamkeit erfahren. In unseren Räumlichkeiten haben die Kinder und Jugendlichen einzeln oder in Form von Kleingruppen die Möglichkeit, mit kreativen Techniken auf nonverbaler Ebene aktiv zu werden. Und schließlich erleben die Kinder und Jugendlichen Freude über ihr geschaffenes Werk.

Themenzentrierte Kleingruppenarbeit

Diese Angebote verändern sich je nach Bedarf und Anfrage und unterscheiden sich durch verschiedenen Schwerpunkte und unterschiedliche Dauer. Folgende Gruppenangebote sind in der Regel durchgängig vorhanden oder können ohne großen Aufwand realisiert werden:

  • Geschlechtshomogene Gruppen für Teilnehmer*innen unterschiedlichen Alters, teilweise auch in Kooperation mit dem ORANGE HOUSE
  • Bewegungsspielgruppe für alle Altersgruppen
  • Soziales Kompetenztraining mit und ohne Therapiehund
  • Kreativ-und Werkangebote im offenen Atelier oder in Kooperation mit dem ORANGE HOUSE
  • Therapeutisches Zaubern® mit und ohne Pferd
  • Pferdegestützte erlebnispädagogische Gruppenarbeit
  • Pferdegestütztes Angebot im Rahmen eines Sozialen Kompetenztraining für Schülerinnen einer Grundschule in Kooperation mit dem ORANGE House
  • Psychomotorikgruppe in Kooperation mit dem IHTE-Bereich
  • Präventionsangebote zum Thema „Grenzen setzten“ und „Nein sagen“

Tiergestützte Angebote: Heilpädagogisches Reiten und Einsatz des Therapiehundes

Die Arbeit mit dem Medium Pferd und das Reiten sprechen die Kinder über alle Sinne an und fordern sie körperlich, emotional, geistig und sozial. Bestandteile des heilpädagogischen Reitens sind neben dem Reiten auch der Kontakt und Umgang mit dem Pferd, außerdem das Pflegen, Führen und Füttern des Pferdes. Auf dem Pferd gibt es eine breite Spanne von geführten Ausritten über motorischen Übungen auf dem longierten Pferd bis zum selbständigen Reiten. Im Mittelpunkt steht aber nicht der Erwerb von reiterlichen Kompetenzen, sondern die Förderung der individuellen Entwicklung des Kindes. Heilpädagogisches Reiten eignet sich als Unterstützung bei den verschiedensten Entwicklungsaufgaben.
Besonders gute Erfahrung wurde in folgenden Fällen gemacht:

  • Verhaltensstörungen, vor allem ADHS und Autismus
  • Störungen in der emotionalen Entwicklung, Kommunikations- und Beziehungsprobleme
  • mangelhaftes Körperbewusstsein und motorische Defizite
  • Wahrnehmungsstörungen
  • Sprachbehinderungen und Störungen in der Sprachentwicklung

Die pferdegestützte erlebnispädagogische Gruppenarbeit ermöglicht es, als weiterer Baustein der tiergestützten Angebote, auf spielerische und kindgerechte Weise soziale Kompetenzen zu fördern und Kinder zu stärken. Im Mittelpunkt steht dabei das Gemeinschaftserleben, wodurch die Teilnehmenden positive Gruppenerfahrungen machen und beispielsweise Freundschaften über das Pferd als verbindendes Element entwickeln können.

Auf dem großzügigen Stammgelände in Alt-Osterholz leben mehrere für diese Arbeit speziell ausgebildete Pferde von unterschiedlichstem Alter, Temperament, Größe und Aussehen in einem Offenstall innerhalb ihres Herdenverbandes. Durch die Spanne vom vorwitzigen Pony bis zum kräftigen Kaltblut lässt sich jedem Kind, mit Rücksicht auf dessen Größe, Alter und Charakter, ein geeignetes Pferd zuordnen. Eine licht- und luftdurchflutete Reithalle erlaubt das Reiten in jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter und ermöglicht auch den Rückzug in geschützte Einzelsituationen.

Die Therapiehündin Isi wird innerhalb der Einrichtung eingesetzt. Der Hund begleitet die Therapiehundeführerin in den Gruppendienst einer stationären Kinder- und Jugendwohngemeinschaft. Hier fördert sie das seelische Wohlbefinden der Kinder und erfüllt Bedürfnisse nach Zärtlichkeit und Körperkontakt. Um vom Hund verstanden zu werden, müssen sich die Kinder fokussieren und konzentrieren, denn nur dann erhalten sie vom Hund eine direkte Rückmeldung. Das stärkt das Selbstbewusstsein, die Selbstwirksamkeit und macht vor allem sehr viel Spaß. Sie erfahren, dass sie gehört werden und der Hund schenkt ihnen seine ungeteilte Aufmerksamkeit.
Weitere Ziele, die durch den Einsatz mit einem Therapiehund erreicht werden sollen:

  • Anregung von Motorik, Sprache oder Zeichen
  • Anregung selbstmotivierten Handelns und Steigerung der Konzentration
  • Schulung der Wahrnehmung eigener Gefühle durch Spiegelung durch den Hund