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Statt singender Balkone jetzt „Poesie der Pandemie“

Statt singender Balkone“ jetzt „Poesie der Pandemie“
GEWOBA und Mark Scheibe präsentieren 4 Filme mit Bewohner*innen aus Osterholz-Tenever

„Eigentlich sollten Sie hier Bilder der >Singenden Balkone< sehen.“ Mit diesem Satz leitet der Bremer Sänger und Komponist Mark Scheibe die vier Videos „Poesie der Pandemie“ ein, die ab dem 27. Februar bis 2. März 2021 auf dem GEWOBA-YouTube-Kanal veröffentlicht werden.

Auch für 2020 war, genau wie in den vorangegangenen fünf Jahren, das GEWOBA-Freiluftkonzert „Singende Balkone“ im Bremer Stadtteil OTe geplant. Doch es kam anders. Dieses besondere Stadtteilevent konnte aufgrund der Corona-Beschränkungen nicht stattfinden. Das hielt die Macher jedoch nicht davon ab, eine Alternative zu suchen, die auch in Pandemie-Zeiten funktioniert. Herausgekommen ist die „Poesie der Pandemie“: Vier Filme à 5 bis 8 Minuten, die unterschiedlichen Bewohner*innen eine Stimme geben – genau wie bei den „Singenden Balkonen“. „Dieses Mal ist ihre Bühne nicht der Balkon, sondern das Video. Aber Mark Scheibe und die Musik begleiten die Protagonist*innen auch jetzt“, erklärt Daniela Klostermann das Ersatzformat. Die Leiterin des GEWOBA-Sozialmanagements verantwortet das Film-Projekt, gemeinsam mit ihrer Kollegin Annegret Philipp: „OTe ist ein bunter Stadtteil mit sehr lebensbejahenden Menschen und mit viel Flexibilität und Kreativität. Von ihnen zu sehen und zu hören, wie sie mit der Pandemie umgehen, schenkt Freude, macht aber auch nachdenklich“, beschreibt Philipp. Als ehemalige GEWOBA-Nachbarschaftsmanagerin in Osterholz-Tenever weiß sie, wovon sie spricht.

Vier Videos geben Einblicke und schenken Zuversicht

Die vier Videos der Mini-Serie zeigen, wie Menschen in OTe, die sich in ganz unterschiedlichen Lebenssituationen befinden, unter anderem die Kinder der Kita „Weltenbummler“, die vielleicht am spielerischsten durch die Krise kommen. In der „Poesie der Pandemie“ zeigt sich die stimmgewaltige Power, die OTe zu bieten hat, auf andere Art und Weise. Mal leise und nachdenklich, mal leicht und melodiös, dann wieder nachdenklich und traurig. In jedem Fall aber sehr ergreifend und einzigartig.

Text: Christel Fangmann (Event- und Projektmanagemnet)

Hier der Link zum Video mit den „Weltenbummlern“
https://youtu.be/RuF051t6QF0

Mark Scheibe widmete der Einrichtung „Weltenbummler“ noch ein paar ganz persönliche Worte:

Liebe Kinder aus dem "Weltenbummler", liebe Erzieherinnen und Erzieher,

es ist soweit: die Früchte unseres Beisammenseins im November kommen in Form eines Films zur Welt. Ich muss gestehen, dass ich ein bisschen aufgeregt war, bevor ich im November zu Euch kam. Würdet Ihr mich hineinlassen in Eure Welt? Eine Welt, die Ihr mit den Mitteln Eurer Phantasie selbst schafft und die noch unbeschadet vom sogenannten Ernst des Lebens einfach durch Euch in aller Schönheit im Augenblick entsteht? Ich habe den größten Respekt vor Euch spielenden Kindern, weil Eure Hingabe an den Moment, Euer bedingungsloses Feiern der Idee, und sei sie aus "erwachsener" Sicht noch so verrückt für mich den Zauber der Kunst beschreibt. Und die Magie der Musik, die ich in Begegnungen wie denen mit Euch immer wieder suche. Nun bin ich ziemlich glücklich: Axel Decker, der Mann mit der Kamera, hat Euch beobachtet und schaute über meine Schulter, wenn ich am Klavier saß. Wir waren dabei, als Ihr in Windeseile Welten erfunden habt und ich danke Euch: Ihr habt mich mit hineingenommen und zugelassen, dass ich meine kleinen musikalischen Pflanzen in Eure schillernden Gärten setze. Wer weiß, vielleicht lasst Ihr sie wachsen und sie tragen Früchte? Ich trau Euch alles zu. 

Aus meiner eigenen Erinnerung an die Zeit im Kindergarten weiß ich, dass es nicht immer so zugeht; ich konnte erleben, dass Ihr Erwachsene um Euch habt, die Euch liebend begleiten und Euch zärtlich mit den seelischen und geistigen Werkzeugen ausstatten, die Ihr in der Welt da draußen braucht. Um sie zu einer besseren zu machen. Einer Welt, in der man auch bummeln darf – und spielen.
Herzlich,
Euer Mark Scheibe.